Die überaus intensive Wirkung verlockender Süßspeisen ist allgemein bekannt. Schließlich sind doch die meisten Menschen nicht nur einmal in den Genuss diverser Leckereien wie beispielsweise Lollis, Lutschbonbons, Fruchtgummis oder Ähnlichem gekommen und haben sich dabei ertappt, dass sie eigentlich noch etwas mehr von diesen Köstlichkeiten hätten haben wollen. Auch an das eine oder andere Stück des selbst gebackenen Geburtstagskuchens mit Äpfeln aus Omas Garten und ein wenig Schlagsahne zum Kaffee kann man sich leicht gewöhnen. Und welchem Kind läuft nicht das Wasser im Mund zusammen, wenn es die einprägsame Melodie des Eiswagens in der Ferne hört und sich an sein Lieblingseis erinnert.
Um zu verstehen, warum es manchmal so schwer ist, den zuckrigen Verlockungen zu widerstehen, muss man sich die Wirkungsweise der Nährstoffe anschauen. Zucker gehört zur allgemeinen Nährstoffklasse der Kohlenhydrate.
Zucker bei der Lebensmittelherstellung
In der Lebensmittelindustrie ist Zucker der wichtigste Grundbestandteil vieler Süßigkeiten. Doch er wird auch unzähligen Lebensmitteln und Getränken beigemischt. Dass Softdrinks, Limonaden und vor allem Energiedrinks viel Zucker enthalten, ist allgemein bekannt.
Doch tatsächlich kann man es auch als Zusatz in vielen Lebensmitteln finden, von denen man es eigentlich nicht unbedingt vermuten würde. Zu allem Überfluss werden diese oft sogar als vermeintlich natürlich und gesund angepriesen. Dazu zählen beispielsweise Frühstückscerealien, Müslis und Cornflakes sowie Naturjoghurts. Sogar in eingemachtem Obst und Gemüse sowie in Fertiggerichten sind häufig gewisse Mengen an Zucker enthalten.
Auf den Angaben der Etiketten ist der versteckte Zucker unter verschiedenen Bezeichnungen aufgeführt, wie zum Beispiel Dextrose, Glucose, Laktose, Maltose, Saccharose, Stärke oder Fructose. Daneben gibt es auch künstlich hergestellte hochpotente Zuckerkonzentrate wie beispielsweise Maissirup. Dabei handelt es sich um nichts anderes als die berüchtigte Isoglucose, die Menschen noch schneller krank macht als gewöhnlicher Industriezucker.
Die Wirkungsweise des Zuckers
Auf der Zunge befinden sich verschiedene Geschmacksrezeptoren. Die Rezeptoren für die süßen Geschmacksnuancen befinden sich im vorderen Bereich der Zunge. Sobald sie mit Zucker in Berührung kommen, senden diese entsprechende Signale über die Nervenbahnen direkt an die betreffenden Areale im Hirn. Zunächst werden sie an die Großhirnrinde geleitet, anschließend wird das sogenannte Belohnungssystem und Lustzentrum (Mesolimbisches System) aktiviert. Es kommt zu einer erhöhten Ausschüttung des Glückshormons Dopamin. Man wird aufmerksamer, motivierter und es stellen sich Glücksgefühle ein. Die Gefahr dabei ist, dass bei einer regelmäßigen Zuckerzufuhr die Wirkung dieser Substanz nachlässt. Das bedeutet, dass man mit der Zeit immer mehr Zucker aufnehmen muss, um eine Dopaminausschüttung herbeizuführen und dasselbe Glück zu empfinden wie am Anfang. Dies erklärt auch den Zustand der Sucht.